“Eine effektive Netzplanung ist das Rückgrat einer erfolgreichen und sicheren Energiewende”

Experteninterview – 25. April 2025

Antonella Battaglini, Geschäftsführerin von Renewables Grid Initiative

Übertragungsnetzbetreiber und Netzplaner stehen vor steigenden Projektkosten, Problemen in den Lieferketten und wachsendem Druck, die Infrastruktur schnell genug auszubauen, um Klima- und Energieziele zu erreichen. Eine effektive Netzplanung ist entscheidend, um diese Herausforderungen zu meistern. Doch wie lässt sie sich verbessern?

In unserem Kurzinterview sprechen wir mit Antonella Battaglini, Geschäftsführerin der Renewables Grid Initiative (RGI), über die Herausforderungen und Lösungsansätze in der Netzplanung im Rahmen der Energiewende. Battaglini ist Sitzungsleiterin der Session „Herausforderungen bei Übertragung und leistungsstarken Anschlüssen“ auf der EM-Power Europe Conference am 6. und 7. Mai 2025 in München.

Interview mit Antonella Battaglini, Geschäftsführerin der Renewables Grid Initiative (RGI)

Vor welchen Herausforderungen stehen die Betreiber und Planer von Übertragungsnetzen derzeit im Zusammenhang mit der Energiewende?

Die Betreiber und Planer von Übertragungsnetzen bewegen sich in einer sich rasch entwickelnden Energielandschaft. Sie müssen die Zuverlässigkeit und Stabilität der Netze gewährleisten und gleichzeitig auf grundlegende Veränderungen sowohl auf der Nachfrage- als auch auf der Angebotsseite reagieren. Die Elektrifizierung von Schlüsselsektoren verändert die Nachfrageprofile, die mit einem wachsenden Anteil an variabler erneuerbarer Energie, insbesondere Wind- und Solarenergie, in Einklang gebracht werden müssen. Dies erfordert einen erheblichen Ausbau der Systemflexibilität und der Netzkapazitäten, um die Stabilität zu sichern und sauberen Strom zu den Verbrauchszentren zu transportieren.

Gleichzeitig muss die Netzinfrastruktur schnell genug ausgebaut werden, um Klima- und Energieziele zu erreichen – trotz wachsender Schwierigkeiten bei der Sicherung bezahlbarer Finanzierungen, steigender Projektkosten und stagnierender Nachfrage. Gleichzeitig muss die Infrastruktur schnell genug aufgebaut werden, um die Klima- und Energieziele zu erreichen – trotz zunehmender Schwierigkeiten bei der Finanzierung, steigender Projektkosten und stagnierenden Stromverbrauchs. Hinzu kommen Engpässe in den Lieferketten, zunehmende klimabedingte Risiken sowie die Notwendigkeit, den Netzausbau mit Umweltaspekten und Bürgerinteressen in Einklang zu bringen.

Warum ist eine effektive Netzplanung wichtig – und wie lässt sie sich verbessern?

Eine effektive Netzplanung ist das Rückgrat einer erfolgreichen und sicheren Energiewende. Sie stellt sicher, dass Stromnetze erneuerbare Energien integrieren und eine steigende Stromnachfrage bewältigen können – und gleichzeitig jederzeit eine zuverlässige Stromversorgung gewährleisten. Da die Energiewende tiefgreifende Veränderungen im Stromsystem mit sich bringt, ist eine vorausschauende Netzplanung unerlässlich, um fundierte Entscheidungen zu treffen und eine bezahlbare Stromversorgung sicherzustellen.

Digitale Werkzeuge können die Netzplanung heute deutlich verbessern, und Open-Source-Energiemodellierung macht diese Tools zudem breiter zugänglich. Das ermöglicht eine bessere sektor- und länderübergreifende Zusammenarbeit. Eine integrierte Systemplanung sollte neben den klassischen Elementen des Energiesystems auch weitere Ebenen berücksichtigen – insbesondere Umwelt- und Klimadaten, um die Resilienz der Infrastruktur zu erhöhen und Umweltauswirkungen zu verringern.

Darüber hinaus verbessert die Beteiligung von Akteuren aus verschiedenen Bereichen die Planungsergebnisse und steigert Transparenz, Verantwortlichkeit und Akzeptanz. Durch die Zusammenarbeit von Netzbetreibern, Planern, Regulierungsbehörden, Zivilgesellschaft und weiteren Interessengruppen kann die Netzplanung optimiert und auf ein klimaneutrales Energiesystem ausgerichtet werden. Darüber hinaus führt die Beteiligung der verschiedenen Interessengruppen am Planungsprozess zu besseren Planungsergebnissen und erhöht die Transparenz, Glaubwürdigkeit und Rechtmäßigkeit des Prozesses.

Welche Highlights erwarten die Besucher in der Session „Herausforderungen bei Übertragung und leistungsstarken Anschlüssen“?

In dieser Session stehen sowohl die Herausforderungen als auch die Chancen im Mittelpunkt, die mit der Planung des zukünftigen Stromnetzes einhergehen. Die Teilnehmer dürfen sich auf interaktive Diskussionen mit Netzbetreibern und Technologieanbietern freuen – über Strategien zur Optimierung der Netzplanung und zur Sicherstellung der Systemflexibilität. Zu den Highlights zählen Einblicke in die Nutzung von Batteriespeichersystemen im Übertragungsnetz, die wirtschaftlichen Vorteile europäischer Regelenergieplattformen und die Bewältigung der technischen und regulatorischen Hürden beim Netzausbau. Insgesamt erhalten die Teilnehmer ein besseres Verständnis dafür, wie die Energiewende den Netzbetrieb verändert – und wie dieser Wandel beschleunigt werden kann, um die Klimaziele zu erreichen.

Mehr über die Session „Herausforderungen bei Übertragung und leistungsstarken Anschlüssen“ der EM-Power Europe Conference am 7. Mai 2025 um 9 Uhr und das detaillierte Programm finden Sie hier.

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