Auf der diesjährigen Power2Drive Europe Conference stellte PwC seine neuesten Erkenntnisse und Analysen zur globalen Elektromobilität vor. Die Präsentation von Steven Van Arsdale, Lead Analyst of PwC Autofacts (deutsche Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft), bot wertvolle Einblicke in die Performance von batterieelektrischen Fahrzeugen (BEVs) weltweit und beleuchtete die unterschiedlichen Trends in den Schlüsselmärkten.
Marktanalyse und Trends
Zu Beginn der Analyse wurden die BEV-Verkäufe in verschiedenen Ländern untersucht. Besonders interessant war die Darstellung der Marktentwicklung in Europa. In Norwegen, einem Vorreiter im Bereich der Elektromobilität, verzeichneten die BEV-Verkäufe einen Rückgang von 5%, doch die Gesamtverkäufe von Elektrofahrzeugen blieben stabil. Im Gegensatz dazu zeigten Deutschland und Schweden eine schwächere Performance, wobei der Anteil der BEV-Verkäufe sank, während der Rest des Marktes wuchs.
Ein zentraler Punkt war die Rolle Deutschlands im europäischen Markt. Während in anderen europäischen Ländern die BEV-Verkäufe zulegten, zog Deutschland die Gesamtstatistik nach unten. Interessanterweise verzeichnete Deutschland eine Steigerung im restlichen Automobilmarkt, was darauf hinweist, dass die BEV-Verkäufe hier besonders herausfordernd sind.
In den Märkten außerhalb Europas zeigte sich ein positiveres Bild. Besonders China, die USA und Australien verzeichneten ein starkes Wachstum bei den BEV-Verkäufen. China erreichte einen beeindruckenden Anteil von 40% aller Fahrzeugverkäufe mit neuen Energiefahrzeugen (NEVs), was die Dominanz von Marken wie BYD und die Herausforderungen für Tesla unterstreicht.
Marktattraktivität und Modelle
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Preisparität zwischen BEVs und konventionellen Fahrzeugen. Es wurde festgestellt, dass die Attraktivität von BEVs stark von der Preisgestaltung und den CO2-Steuern abhängt. Länder mit hohen CO2-Abgaben auf Verbrennerfahrzeuge zeigen eine höhere Akzeptanz für BEVs, da diese oft preislich wettbewerbsfähig sind.
Die Marktdurchdringung von BEVs beginnt sich auch auf die unteren Fahrzeugsegmente auszudehnen. Van Arsdale betonte, dass die Einführung erschwinglicherer Modelle, wie der Dacia Spring Electric, der Citroen Ë-C3, der Hyundai Inster oder der Renault R5 den Markt für BEVs erweitern. Diese Modelle bieten nun deutlich bessere Reichweiten und Preis-Leistungs-Verhältnisse als frühere Elektrofahrzeuge. Vor allem die Stellantis-Gruppe drängt mit neuen Einstiegsmodellen mit Elektroantrieb unter die 25.000-Euro-Marke, ein für den Verbraucher durchaus attraktives Segment, das es bisher nicht wirklich gab.
Die Zukunft von Plug-in-Hybriden
Auch die zukünftige Rolle von Plug-in-Hybriden (PHEVs) wurde thematisiert. Während diese in einigen Märkten wie Deutschland und Schweden noch stark nachgefragt sind, wurde ein Rückgang aufgrund strengerer CO2-Emissionsvorschriften der EU prognostiziert. Bis 2028 könnten die CO2-Werte von PHEVs deutlich ansteigen, was sie weniger attraktiv für die Hersteller macht.
In China und den USA, zwei weiteren großen Märkten für Plug-in-Hybride, wird hingegen erwartet, dass PHEVs und Range Extenders aufgrund von Problemen mit dem Ladeinfrastrukturnetz weiterhin wachsen werden. In China dominiert BYD mit einem Marktanteil von 34% den NEV-Markt und beeinflusst maßgeblich die Entwicklung von Plug-in-Hybriden. In den USA ist Stellantis führend, wobei Plug-in-Hybride um 47% zugenommen haben, während der Rest des Marktes nur um 2% wuchs.
Szenarien für die Zukunft
Abschließend wurden verschiedene Zukunftsszenarien für die Elektromobilität in Europa, China und Nordamerika präsentiert. Während Europa und China einen klaren Trend hin zu vollelektrischen Fahrzeugen zeigen, bleibt Nordamerika aufgrund politischer Unsicherheiten ein volatiler Markt. Dennoch bleibt der langfristige Trend hin zu einer elektrifizierten Fahrzeugflotte bestehen.
Die volle Präsentation von Steven Van Arsdale finden Sie in der Mediathek von The smarter E Digital .