Eine neue Generation an Wechselrichtern hält Einzug: Ihre Aufgaben gehen längst über die reine Umwandlung von Gleichstrom zu Wechselstrom hinaus. Vielmehr spielen sie heute eine zentrale und bedeutende Rolle für eine erneuerbare Energieversorgung rund um die Uhr. Ob Digitalisierung, Flexibilität, Stabilität oder Kommunikation – sie werden immer intelligenter, intuitiver und vernetzter.
Ob bei der Installation, dem Betrieb oder der Wartung – durch die fortschreitende Digitalisierung zeichnen sich Wechselrichter heute durch ihre zunehmende Einfachheit aus. Mittlerweile ist die Nutzung digitaler Tools beispielsweise bei der Planung, Auslegung von Anlagen und der Fehlerdiagnose gängige Praxis. Diese Entwicklung geht Hand in Hand mit dem vermehrten Einsatz künstlicher Intelligenz und cloudbasierter Energiemanagement-Apps, die eine anschauliche Visualisierung des Energieverbrauchs sowie der selbst erzeugten Energie ermöglichen.
Die neue Wechselrichter-Generation ist in ihrem Einsatz flexibel. So bieten immer mehr Hersteller verschiedene Nachrüstoptionen für ihre Geräte an – beispielsweise für den Fall, dass das Netz ausfällt. Sie stellen ihren Kunden dafür verschiedene Notstromvarianten bereit, die den individuellen Bedürfnissen entspricht – sei es die Notstromvorsorgung von einzelnen Geräten über die Steckdose oder vom gesamten Haushalt inklusive Großverbraucher über Batteriespeicher. Darüber hinaus wachsen moderne Wechselrichter flexibel mit den Anforderungen und weisen eine höhere Skalierbarkeit auf – vom Laden von Batterien oder E-Fahrzeugen mit überschüssigem Solarstrom bis hin zum Betrieb von Wärmepumpen. Wenn Privatnutzer und Kleingewerbe das beim Kauf eines Wechselrichters berücksichtigen, müssen sie das Gerät später nicht austauschen, sobald der Energiebedarf steigt oder die Solaranlage erweitert werden soll.
Netzbildende Wechselrichter sind auf dem Vormarsch, um in einem von erneuerbaren Energien dominierten Energiesystem Funktionen zur Frequenzstabilisierung und zum Spannungsausgleich im Stromnetz zu übernehmen. Sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Umstellung auf ein Stromversorgungssystem, das zu 100 Prozent auf erneuerbaren Energien basiert. Denn bislang sorgen vor allem die Synchrongeneratoren von thermischen Großkraftwerken, die in Zukunft abgeschaltet werden sollen, dafür. Der Durchbruch gelingt derzeit in Verbindung mit großen Batterie-Energiespeichersystemen (BESS). Diese Anlagen können Netzdienstleistungen wie die Bereitstellung von Momentanreserve und Kurzschlussleistung sowie den Netzwiederaufbau bei Schwarzstart übernehmen. Entwickelt werden diese Wechselrichter mit neuen Softwarekonfigurationen zur Steuerung von Stabilitätsdienstleistungen.
Die neue Generation von Wechselrichtern zeichnet sich durch hohe Kommunikationsfähigkeit und Vernetzung aus. Mit mehreren digitalen Schaltausgängen, LAN-Ports, einer integrierten WLAN-Schnittstelle sowie weiteren digitalen Schnittstellen wie Modbus TCP und SG Ready bieten sie zahlreiche Vorteile. Diese reichen von einer einfachen Inbetriebnahme und Gerätekonfiguration über die Anbindung an einen Smart Meter zur Messung und Visualisierung des Eigenverbrauchs bis hin zum schnellen Datenaustausch für das Monitoring und die Integration weiterer Verbraucher wie Klimaanlagen, Infrarotheizungen, Wärmepumpen oder Heizstäbe.