Kosten und Transparenz im Ladestrommarkt: Entscheidend für E-Mobiltitätshochlauf

Branchenneuigkeit – 20. Februar 2025

Elektroautos sind leise, gut fürs Klima und bieten zudem eine ganze Menge Fahrspaß. Doch beim Preismanagement für Strom an öffentlich zugänglichen Ladepunkten besteht derzeit vielfach noch ein Verbesserungspotenzial. Ein Beispiel aus dem vergangenen Herbst: Während der günstigste Anbieter lediglich 45 Cent pro Kilowattstunde verlangte, lag der Spitzenwert bei nahezu unglaublichen 1,37 Euro.

Im Selbstcheck heißt das umgerechnet auf einen Tesla M3 mit einem Verbrauch von rund 16 Kilowattstunden auf 100 Kilometer betrüge der Strompreis für eben diese 100 Kilometer demnach zwischen 7,20 und 21,90 Euro. Preiswerter laden konnte, wer beim Arbeitgeber oder an der privaten Wallbox laden konnte.

Nach einer Untersuchung von Cirrantic und Theon Data für das Fachmagazin Edison lag der Durchschnittspreis für eine Kilowattstunde Gleichstrom-Ladestrom im Oktober 2024 bei 87 Cent – seit 2020 nahezu eine Verdopplung. Neben den erwähnten Betriebskosten treibt vor allem das Roaming die Preise in die Höhe: Vor allem große Anbieter nehmen von Fremdkunden viel Geld und machen im Gegenzug ihren oftmals über Grundgebühren an sie gebundenen Stammkunden günstige Angebote.

Doch gleichzeitig bieten günstige Preise für alle verschiedene Chancen für die Anbieter, von zentraler Bedeutung dürfte vor allem die Gewinnung und Bindung von Kunden sein. Das hat man beispielsweise bei der Schwarz Gruppe erkannt. Diese hat für ihre öffentlich zugänglichen Ladepunkten auf den Parkplätzen seiner Supermärkte Lidl und Kaufland die Preise gesenkt. Nutzer der jeweiligen kostenlosen App bezahlen dauerhaft nur 44 Cent pro Kilowattstunde an Gleichstromladepunkten, an HPC Ladesäulen (ab 150Kilowatt) liegt der Preis bei 47 Cent. Diese Preise bietet auch der Konkurrent Aldi Süd an seinen Schnellladesäulen bei Bezahlung mit EC- oder Kreditkarte an und geht mit seinen Preisen von 29 ct/ kWh für Laden an Standorten mit AC Wallboxen sogar noch einen Schritt weiter.

Entsprechend ist der Andrang von E-Mobilisten dort laden und einkaufen zu verbinden groß. Ebenso attraktive Preise bieten auch einzelne Stadtwerke, die den Mehrwert von Elektromobilität für sich und ihre Kommunen erkannt haben. So kostet das Laden beispielsweise am Bürostandort der Power2Drive Europe, also in Baden Württemberg (Deutschland) bei den Stadtwerken Pforzheim nur 39 Cent pro Kilowattstunde.

Ein weiterer Punkt ist der bisher zu beobachtende Mangel an Transparenz über die Preise an öffentlichen Ladepunkten. Dieses Thema hat der europäische Gesetzgeber erkannt und 2024 mit der AFIR (Alternative Fuel Infrastructure Regulation)-Verordnung adressiert. Diese schreibt unter anderem vor, dass an neuen öffentlich zugänglichen Ladesäulen das (ad hoc) Bezahlen mit Geld- oder Kreditkarte möglich ist und dass an ihnen der Preis pro Kilowattstunde leicht erkennbar ausgewiesen sein muss – ein Prinzip, wie wir es seit Jahrzehnten von Tankstellen für die Verbrenner kennen.

(Disclaimer: Alle Preisangaben erfolgen ohne Gewähr)

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